Brand einer Scheune in Pilsting am 10.August.1998
Einsatzbericht: | |
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Einsatzdauer: | 9 Stunden |
Fahrzeuge: | LF16 LF8 MZF |
Einsatzkräfte: | 26 Mann |
Weitere Wehren: | FF Großköllnbach FF Waibling FF Ganacker |
ZUM FÜNFTEN MAL innerhalb sechs Monaten mußte die Feuerwehr zum Löscheinsatz ausrücken, jeweils am Montag in den frühen Morgenstunden. Diesmal brannte eine Scheune, in der Holz gelagert ist, mitten im Wohngebiet im Landauer Weg 58 in Pilsting. Da sich direkt neben der Einsatzstelle ein Gasanschluß befindet, bestand große Gefahr für das Wohnhaus. Die Feuerwehren aus Pilsting, Waibling, Ganacker und Großköllnbach wurden um 4.55 Uhr alarmiert. Rund 60 Mann bekämpften unter der Einsatzleitung des zweiten Kommandanten Erwin Weinmann mit neun C-Rohren und einem B-Rohr den Mittelbrand. Am Brandort waren auch BRK und Polizei, außerdem Kreisbrandrat Alfons Weinzierl, Kreisbrandinspektor Dionys Härtl, Kreisbrandmeister Josef Hopfensberger und Bürgermeister Josef Maierhofer anwesend. Der Einsatz dauerte rund sieben Stunden. Der Schaden wird auf 60 000 Mark geschätzt.
Quelle: Landauer Zeitung
Erneut Feuer in Pilsting ausgebrochen
Gasexplosion in letzter Sekunde verhindert
Fünf Brände binnen eines Jahres – Erstmals Menschen in Gefahr – Kripo vermutet Zusammenhang – Ermittlungen dauern noch an
Von Verena Volkholz
Pilsting. Zum fünften Mal seit einem Jahr hat es gestern in Pilsting gebrannt. Auch diesmal war wieder ein Brandstifter am Werk. Doch diesmal hätte der Unbekannte beinahe vier Menschen getötet.
Brandgeruch liegt in der Luft. Zwei Feuerwehrmänner löschen um 11 Uhr immer noch mit voller Kraft. Und das, obwohl Nachbarn den Brand am kleinen Holzschuppen im Landauer Weg 58 bereits um 4.55 Uhr bei der Feuerwache Pilsting gemeldet haben. Die Gartengeräte, Fahrräder, eine Badewanne und Brennholz, die im Schuppen gelagert waren, liegen jetzt verkohlt auf dem Rasen.
„Der Zeitungsausträger hat das Feuer als erster gesehen und dann bei uns geklingelt“, erzählt eine junge Nachbarin. Ihr Vater habe dann die Feuerwehr und die Polizei angerufen. , „Ich selbst bin dann sofort zur Besitzerin des Schuppens hinübergelaufen und habe so lange an die Tür geklopft und gerufen, bis sie die Tür aufgemacht hat. Denn: Wohnhaus, Garage und Holzschuppen liegen nur ein bis zwei Meter auseinander. „Wenn Wind gegangen wäre, hätten die Flammen sicherlich auf das Wohnhaus übergegriffen“, vermutet ihr Vater.
„Obwohl die Feuerwehren aus Pilsting, Waibling, Ganacker und Großköllnbach mit 60 Männern sofort mit dem Löschen begonnen haben, hat äußerste Gefahr bestanden“, betont Erwin Weinmann, der stellvertretende Feuerwehr-Kommandant aus Pilsting. „Denn unmittelbar neben dem Schuppen verläuft ein Gasrohr.“
Auch Kreisbrandrat Alfons Weinzierl, Kreisbrandinspektor Dionys Härtl und Kreisbrandmeister Josef Hopfenspirger aus Waibling waren ebenfalls vor Ort und halfen den schwelenden Brand zu löschen.. „Wir mußten zuerst eine Mauer kühlen, um das Gasrohr nicht zu erhitzen“, erklärt Weinmann. „Eine Explosion konnten wir so gerade noch verhindern.“
Während der Löscharbeiten entdeckten die Nachbarn, daß ihre eigenen Gartenmöbel ebenfalls „Opfer“ eines Brandanschlags geworden sind. Die Tischdecke war völlig verkohlt, ein Zigarettenrest lag verbrannt in der Mitte des Tisches. „Wir vermuten Brandstiftung“, erklärt Weinmann. „Beide, der Schuppen und der Tisch, sind offensichtlich angezündetworden.“
Die beiden Brände sind keine Einzelfälle in Pilsting. Seit August 1997, haben Unbekannte bereits vier weitere Feuer im Gemeindebereich gelegt, davon dreimal in einer Firma für Abfallverwertung. Zum vierten Brand mußte die Feuerwehr erst Anfang August ausrücken: Damals brannte ein Strohlager in der Speiderlinger Straße ab.
„Auffallend ist,“, so Konrad Harthauser von der Kripo Landshut, „daß die Brände alle im Umkreis von 500 Metern liegen und daß es immer in der Nacht zum Montag in Pilsting brennt.“ Auch die Art der Brandlegung sei sehr ähnlich. Zwar zeige der Brand fast die gleiche Handschrift wie die übrigen, doch erstmals habe der Täter jetzt bewußt Menschen in Gefahr gebracht: die Besitzerin und die dreiköpfige Nachbarsfamilie.
„Inzwischen hab‘ ich mich wieder beruhigt“, sagt die 69jährige Rentnerin. Die Aufräumarbeiten in ihrem Garten dauern aber noch an. Mit Schubkarren werden die Überreste des Holzlagers in einen großen Container der Gemeinde gefahren und abtransportiert.
Inzwischen sucht die Kripo Landshut weiter nach dem Brandstifter. Wer in der Nacht zum Montag am Ortseingang von Pilsting etwas beobachtet hat, sollte dies der Kriminal-Polizei Landshut (0871/9252 0) oder der Polizei-Inspektion Landau (09951/98340) mitteilen.
Quelle: Landauer Neue Presse