Brand in Schreinerei am 05.Juni.2000
Einsatzbericht: | |
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Einsatzdauer: | 12 Stunden |
Fahrzeuge: | LF16 LF8 MZF |
Einsatzkräfte: | 26 Mann |
Weitere Wehren: | --- |
Ganacker. Großeinsatz für neun Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis: In der Nacht von Sonntag auf Montag wurden sie um 2.47 Uhr zu einem Großbrand in den Hallen des ehemaligen Fliegerhorstes gerufen.
Ein Autofahrer hatte von der Bundesstraße 20 aus das Feuer entdeckt und um 2.40 Uhr per Handy die, Polizei informiert. Um 2.47 Uhr wurde, von der Polizeiinspektion Landau Alarmstufe 3 ausgelöst und damit die Freiwilligen Feuerwehren Ganacker, Pilsting, Großköllnbach Harburg, Landau, Trieching und Waibling zum Brandort in der Haidenkofener Straße beordert. Gegen 3.30 Uhr wurden zusätzlich noch die Wehren Wallersdorf und Dingolfing (mit einer zweiten Drehleiter) zu Hilfe gerufen.
Bis zu 170 Mann versuchten mit vier Tanklöschfahrzeugen, vier Löschgruppenfahrzeugen, zwei Drehleitern, einem Schlauchwagen, fünf Tragkraftspritzenfahrzeugen, zwei Einsatzleitwagen, einem Atemschutzgerätewagen und dem Einsatzkommandofahrzeug der weithin sichtbaren Flammenhölle Herr zu werden. Als die Feuerwehren eintrafen, stand ein Teil der Halle bereits hell in Flammen – die Produktionshalle der Firma „Brem Systeme GmbH Wandschutz und Handlaufsysteme“, gebaut aus Holz, Blech, Eternit und Mauerwerk. Trotz des massiven Löscheinsatzes konnte nicht verhindert werden, dass die Flammen auch einen kleinen Teil des restlichen Gebäudeteiles erfassten.
Kreisbrandrat (KBR) Alfons Weinzierl schilderte am gestrigen Montagvormittag gegenüber der LNP die Schwierigkeiten der Hilfskräfte: “ Im gesamten Bereich war kein baulicher Brandabschnitt vorhanden, das Gebäude war teilweise in Holzkonstruktion erstellt, nur teilweise ausgemauert und mit Blech verkleidet.“
Die Feuerwehrler waren gefordert, das Dach zu öffnen, um von außen und innen gleichermaßen die Brandausbreitung auf das gesamte Gebäude zu verhindern. Ein Teil des L-förmigen Hallentraktes, 50 bzw. 20 Meter lang und jeweils zehn Meter breit, blieb stehen.
Die extreme Hitze und das rasche Ausbreiten des Feuers machten den Feuerwehrleuten sehr zu schaffen. Bis zu 30 Mann waren mit schwerem Atemschutz im Einsatz. „Die Männer gingen zum Teil bis an die Grenzen ihrer körperlichen Belastbarkeit“, so Weinzierl. Probleme bereiteten die Holzverschalung, Dachpappe und Teerpappe. Die Wehrmänner gerieten bei diesem Einsatz immer wieder in Gefahr: So stürzte nach Augenzeugenberichten in einem engen Durchgang zwischen der brennenden Halle und einem benachbarten Gebäude – das nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde – eine hohe Mauer ein. Nur durch massiven Einsatz von Wasser und Schaummittel konnte der Brand unter Kontrolle gebracht werden. Der Schaum wurde unter anderem gebraucht um einen Tank mit 200 Litern Lacklösungen vor den Flammen zu schützen. Dies gelang, Landratsamt und Feuerwehren stellten bei Umweltschutzmessungen fest, dass keine Giftstoffe ausgetreten bzw. entstanden waren.
Teilweise wurden, so KBR Weinzierl, bis zu 4000 Liter Wasser pro Minute gefördert – über Förderleitungen von rund 1500 Meter Länge. Als „Quellen“ für das Löschwasser dienten zwei Tiefbrunnen auf freiem Feld bzw. der Bach in Haidenkofen. Über die Drehleiter wurde das Feuer mit Schaum bekämpft – 1000 Liter waren dazu nötig.
Der Kreisbrandrat machte aber auch deutlich, dass dieser Großbrand die Feuerwehren an ihre technischen Leistungsgrenzen geführt hat: Wie beim Brand im Filterwerk Mann & Hummel habe sich gezeigt, dass ein zentrales Lager für große Mengen Schaummittel im Landkreis dringend nötig sei. „Ebenso dringend wird technisches Gerät benötigt, um Blechverkleidungen von Hallen demontieren zu können“, fordert Alois, Weinzierl.
Noch den ganzen gestrigen Tag waren die Feuerwehren damit beschäftigt, die letzten Glutnester zu beseitigen. Bagger wurden eingesetzt, um die Blechteile auseinander zu schieben. Von einem Hubschrauber aus wurden Luftaufnahmen gemacht, um der Brandursache auf die Spur zu kommen. Obwohl am Montag die Brandfahnder der Kripo Landshut und des Bayerischen Landeskriminalamtes vor Ort waren, konnte die Ursache des verheerenden Feuers bis Redaktionsschluss nicht ermittelt werden. Die Polizei schätzt den Schäden auf mindestens 500 000 Mark – es kann aber auch nicht ausgeschlossen werden, dass der Schaden die Millionengrenze erreicht.
„Die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Polizei, BRK, Bürgermeister und Landratsamt war bestens“, lobte Kreisbrandrat Alfons Weinzierl alle Einsatzkräfte.
Quelle Text und einige Bilder: Landauer Neue Presse