Einleitende Worte:
Die nachfolgenden Seiten wollen wir Ihnen einen Überblick über die Geschichte unserer Wehr geben. Ein Grossteil der Texte ist unsere Festschrift zum 125 jährigen Gründungsfest vom 28.-29.Mai1994 entnommen. Aus früheren Zeiten ist nicht viel in den Protokollbüchern enthalten, so dass auch große Lücken vorhanden sind.
Sollten in der nachfolgenden Dokumentation wichtige Personen, Geschehnisse und wesentliche Dinge nicht geannt sei, so bitten wir um Ihr Verständnis.
Kenner der Vereinsgeschichte mögen aus ihrer Sicht das eine oder andere Kapitel vermissen, vielleicht auch manche mit dem Verein verbundene Namen verdienter Leute nicht erwähnt finden.
Alle Freunde und Gönner, die den Verein seit seiner Gründung finanziell und ideell unterstützt haben, soll an dieser stelle gedankt werden.
Danken möchten wir allen bisherigen Funktionären und freiwillig dienstleistenden Wehrmännern, vor allem aber deren Frauen und Freundinnen, für die Mitarbeit bei gesellschaftlichen Veranstaltungen und für ihre verständnisvolle Einsicht beim Einsatz ihrer Partner im Dienste der Feuerwehr und der Hilfe am Nächsten.
Rückschauend kann man feststellen und auch freimütig bekennen, nicht alles war erreichbar, aber vieles ist uns gelungen.
Unsere langjährige Vereinsgeschichte möge der Jugend Ansporn sein, den Verein fortzuentwickeln, den gerade in der heutigen Zeit notwendigen – Dienst am Nächsten – auszubauen und den Worten „Gott zur Ehr‘ – dem Nächsten zur Wehr“ in ihrer Aussagekraft gerecht zu werden, dabei aber die Pflege der Geselligkeit, der Kameradschaft und die Achtung der Mitmenschen nicht zu vergessen.
FFW Pilsting
Die Zeit vergeht so schnell
100 Jahre sind eine lange Zeit, wenn man voraus denkt, aber wie schnell sind sie vergangen, wenn man bedenkt, was alles in dieser Zeit geschehen ist: zwei große Weltkriege erschütterten nicht nur Europa. Vom Kaiserreich über die Weimarer Republik und das Dritte Reich, die Teilung Deutschlands und spätere Wiedervereinigung. Diese Zeit brachte auch einschneidende Veränderungen für die Bevölkerung. Zahlreiche Erfindungen und technische Entwicklungen erleichtern heutzutage das Leben erheblich. Der Fortschritt ist nicht zu übersehen. Man denke da insbesondere an die Elektrifizierung, die Verbreitung von Ton und Bild bei Radio und Fernsehen und an die Fortschritte bei der Motorisierung auf der Straße, in der Luft- und Raumfahrt. Auch beim Kampf gegen das Feuer machte der technische Fortschritt nicht halt. Technische Hilfsmittel erleichtern den Feuerwehrleuten heutzutage die Arbeit, aber ohne ihr freiwilliges Engagement wären all die Hilfsmittel wertlos.
Früher wurde das Löschwasser mit Ledereimern, die von Menschenketten von einer Wasserquelle zum Brandort transportiert. Später wurden Handspritzen eingesetzt, welche bis hin zu den heute modernen Hochleistungsdruckspritzen entwickelt wurden. Die Entwicklung bleibt nicht stehen. Die neusten Entwicklungen in der Löschtechnik benötigt weniger Wasser bei gesteigerter Löschwirkung – so dass auch Schaden durch das Löschwasser verringert wird.
Im Mittelalter, als die Bebauung der Dörfer und Städte immer enger vorgenommen wurde, kam es oft zu Bränden mit verheerende Ausmaßen. Daher wurden schon sehr früh behördliche Verordnungen erlassen, welche die männlichen Bewohner zwischen 18 und 60 Jahren zwang, sich unverzüglich mit Gerätschaften zum Brandort zu begeben. Solche Verordnungen sind noch in sehr vielen Stadtarchiven vorhanden.
Auch Pilsting wurden von großen Brandkatastrophen nicht verschont. Schwere Schäden erlitt Pilsting durch wiederholte Brände seit dem Dreißigjährigen Krieg, wobei im Jahre 1789 der Ort fast völlig abbrannte. Weiterhin wurde Pilsting durch den Burgvogt von Landau 1237 in Brand gelegt und ausgeplündert